Wie kam es zu einer Teilprothese?
Frau Hirz lebte 20 Jahre lang als Entwicklungshelferin in Bolivien. Die zahnärztliche Versorgung war dementsprechend schlecht und die hilfsbedürftigen Menschen waren ihr wichtiger als ihre eigenen Zähne.
Bei Zahnschmerzen schnell mal in die Schweiz fliegen war nicht möglich, so dass einige Problemzähne der Zange zum Opfer fielen.
Bei einem längeren Aufenthalt in der Schweiz, liess sie sich dann eine Teilprothese im Unterkiefer eingliedern. Für eine festsitzende Versorgung mittels Keramikbrücken war die Restbezahnung zu stark angeschlagen und Implantate wollte die Patientin nicht.
Bescheidenheit ist eine Tugend Für Frau Hirz kam nur eine Teilprothese in Frage. Implantate waren ihr zu aufwendig.
Falls sowohl die Restbezahnung, als auch die finanzielle Lage eine festsitzende Lösung zulassen, so ist diese in der Regel einem abnehmbaren Zahnersatz vorzuziehen.
Oberste Priorität vor jeder Behandlung hat eine genaue Analyse der dentalen Ausgangslage und eine verständliche und umfassende Patienten Information. Nur wer die Vor- und Nachteile der möglichen Versorgungen kennt, kann sich sinnvoll entscheiden.
Dr. Christoph Weber
Die Teilprothese wird zumindest zu Beginn als Fremdkörper wahrgenommen und kann bei Personen mit starkem Brechreiz zu zusätzlicher Reizung führen.
Nein. Die Klammern müssen dehnbar sein und immer wieder in ihre ursprüngliche Form zurückkehren. Diese Anforderung erfüllt nur Metall.
Der Halt einer Totalprothese im Unterkiefer ist meist ungenügend, so dass später mit Implantaten eine bessere Verankerung erzielt werden muss. Wenn die Zähne noch erhaltungswürdig sind - dies kann nur durch eine Untersuchung geklärt werden - sollte man sie keinesfalls extrahieren und eine druckknopfverankerte Totalprothese anstreben.
Was ist eine Teilprothese?
Unter einer Teilprothese versteht man einen abnehmbaren Zahnersatz im teilbezahnten Kiefer, der die verloren gegangenen Zähne ergänzt. Der Halt der Teilprothese wird durch eine mechanische Verankerung mittels Klammern sichergestellt. Die Teilprothese ist in den meisten Fällen wesentlich kostengünstiger als ein festsitzender Zahnersatz.
Eine Teilprothese besteht aus:
- Der Prothesenbasis (rosa Kunststoff)
- Kunststoff- oder Keramikzähnen
- Einem hochgoldhaltigem Metall-Gerüst mit Metallklammern
Die künstlichen Zähne, die meist aus Kunststoff, zum Teil aber auch aus Keramik bestehen, sind auf der Prothesenbasis befestigt.
Nachteile von Teilprothesen
Da Prothesen nicht fix im Munde verankert sind, kommt es während dem Kauen zu geringen Bewegungen. Dieser verminderte Kaukomfort, sowie der durch die ausladende Prothesenbasis verursachte verminderte Tragkomfort, sind die Hauptnachteile von Prothesen. Zudem werden die Klammerzähne verstärkt beansprucht und der Speichel kann schlechter zirkulieren, was zu einem vorzeitigen Verlust der Klammerzähne führen kann.
Kontrolle - Preis - Gewöhnung
Da sich die Mundschleimhaut und der darunter liegende Knochen über die Jahre verändern, müssen Prothesen regelmässig vom Zahnarzt kontrolliert und nötigenfalls angepasst werden.
Der höhere Preis einer festsitzenden Versorgung mittels Implantaten und/oder Brücken wirkt häufig abschreckend. In vielen Fällen überwiegen aber die Vorteile gegenüber einer abnehmbaren Lösung.
Jeglicher abnehmbare Zahnersatz wird vom Kunden zumindest zu Beginn als störender Fremdkörper wahrgenommen. Eine Gewöhnung findet meist erst nach einiger Zeit statt.